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Beförderung und das richtige Timing für Ihren Wechsel

Sie haben hart gearbeitet, Ihr Jahresgespräch verlief positiv und Sie befinden sich in der komfortablen Lage bei der nächsten Beförderungsrunde berücksichtigt zu werden? Die Situation einer bevorstehenden Beförderung sollte Anlass zur Zufriedenheit geben, allerdings könnte der nächste Schritt entscheidend für den weiteren Verlauf Ihrer Karriere sein.

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Ausgangssituation      

Sie haben Ihre ausgegebenen Ziele erreicht, sich fachlich und persönlich weiter entwickelt und die nächste Karrierestufe steht an. Spätestens jetzt sollten Sie beginnen, Ihre aktuelle Situation kritisch zu betrachten und mit möglichen Alternativen zur internen Beförderung vergleichen. Denn sollte Ihr derzeitiger Arbeitgeber von Ihren Fähigkeiten überzeugt sein, so wird auch der Wettbewerb mit hoher Wahrscheinlichkeit interessante Möglichkeiten und Chancen bieten. Verschaffen Sie sich einen Überblick bei der Konkurrenz und im erweiterten Wettbewerbsumfeld, oftmals entdecken Sie Möglichkeiten und Ansätze, welche Sie vor Ihrer Beförderung nicht auf dem Radar hatten. Suchen Sie gezielt den Austausch zu Ihrem Personalberater, denn dieser hat einen aktuellen Marktüberblick und skizziert Ihnen individuelle Handlungsempfehlungen im jeweiligen Branchenumfeld. Hinterfragen Sie auch die neuen Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Fallstricke, welche die Beförderung mit sich bringt, um den Mehrwert für Ihre Karriere klar definieren zu können.

Macht mich die Beförderung glücklicher?

Falls Sie schon vor der Beförderung mit Ihrem derzeitigen Unternehmen bzw. Ihrer Position nicht zufrieden sein sollten, so wird auch dieser Schritt keine nachhaltigen und positiven Folgen für Sie bereit halten. Beschäftigen Sie sich daher schon vorzeitig mit einem Wechsel, denn in den meisten Fällen kommt auch nach der Beförderung nicht der erhoffte Umschwung. Nach einer Studie des Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) sorgt die Euphorie nach der Beförderung nur für kurzzeitige Zufriedenheit. Mittelfristig werden die für Sie nicht idealen Rahmenbedingungen oder Negativaspekte wieder zum Tragen kommen und zu Ihrer Unzufriedenheit beitragen. Hinsichtlich des neuen Arbeitgebers empfiehlt es sich auf langfristige Faktoren wie klar definierte Perspektiven, Teamstruktur, Kundenumfeld, Geschäftsausrichtung, Verantwortlichkeiten und die Unternehmenskultur zu achten. Ein schönerer Titel und eine Gehaltssteigerung sind angenehme Nebeneffekte, tragen aber oftmals nur kurzfristig zu Ihrer Zufriedenheit im neuen Unternehmen bei.

Die Beförderung strategisch nutzen

In einigen Märkten kann der Wechsel kurz nach der Beförderung einen strategischen Vorteil bedeuten, gerade wenn man anschließend auf das Level mit der höchsten Nachfrage aus dem aktuellen Arbeitsmarkt fällt. Diese Konstellation kann Ihnen dabei helfen, den Wechsel zu vereinfachen und Ihre Chancen steigen, den nächsten wertvollen Schritt auf der Karriereleiter zu nehmen. Da sich die Märkte der Finanzindustrie mitunter stark volatil verhalten, sollte man wenn möglich, Gelegenheiten eines schnelleren Aufstiegs nicht auslassen, gerade wenn diese die geeigneten Rahmenbedingungen für Sie bereithalten. Allerdings bietet der Wechsel kurz nach der Beförderung einige Fallstricke, auf welche Sie unbedingt achten sollten. Denn spätestens im persönlichen Vorstellungsgespräch werden Sie mit der Frage konfrontiert, warum Sie nach der Beförderung Ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen möchten.

Gunnar Kühne, Geschäftsführer von GKES aus Frankfurt am Main rät: ,,Sie haben sich die Beförderung durch gute Leistungen erarbeitet, stellen Sie das zunächst in den Fokus. Versuchen Sie die potenziellen Mehrwerte zu veranschaulichen, welche das neue Unternehmen Ihnen bieten kann – sei es der Wunsch nach einer steileren Lernkurve, die Möglichkeit zur schnelleren Weiterentwicklung, neue Aufgaben und Kompetenzen zu erlangen oder die Anpassung der Karriere an die aktuelle Markt- und Wirtschaftssituation. Wichtig ist, dass Ihre Gründe nachvollziehbar sind und Sie sich respektvoll gegenüber Ihrem derzeitigen Arbeitgeber äußern.“

Nach der Beförderung ist vor der Trennung

Sollten sie nach Ihrer Beförderung eine neue Position in einem anderen Unternehmen antreten, so empfiehlt es sich, trotz aller Vorfreude, auf einen guten letzten Eindruck zu achten. „Im Leben trifft man sich immer zwei Mal, in diesem Satz steckt mehr Realität, als man vielleicht vermutet. Gerade in spezialisierten Märkten kann es sein, dass Sie Ihren ehemaligen Vorgesetzten und Ihre früheren Teamkollegen öfter sehen, als Sie es zunächst vermuten würden. Auch in Ihrem beruflichen Netzwerk kann es zukünftige Überschneidungen mit Ihrer Vergangenheit geben. Deshalb machen Sie es Ihrem derzeitigen Arbeitgeber so einfach wie möglich mit Ihrer Kündigung umzugehen. Nehmen Sie Ihre Kündigung als einen Anlass um Danke zu sagen und bereiten Sie eine vollständige und professionelle Übergabe vor. Verzichten Sie unbedingt auf persönliche Abrechnungen und bedenken Sie immer, dass Ihr alter Arbeitgeber in Zukunft als Referenz für zukünftige Wechsel dienen könnte“, ergänzt Gunnar Kühne.

Das richtige Timing

Die Grundvoraussetzung, dass die Vakanz im neuen Unternehmen eine Verbesserung beziehungsweise einen Fortschritt gegenüber der künftigen Position darstellt, sollte gegeben sein. Gerade wenn Sie einen Branchenwechsel anstreben, sollten Sie in Erfahrung bringen, wie viel Berufserfahrung Ihre Chancen optimieren. Oftmals kann die Beförderung auf Senior Level ein großes Hindernis für einen Branchenwechsel sein. In den meisten Fällen sinkt die Aufnahmebereitschaft der Unternehmen, da hinter Ihrer Beförderung hohe Wechselkosten und kompetitive Gehaltspakete vermutet werden. Deshalb empfiehlt es sich gerade in solchen Fällen von der vermeintlich sicheren Beförderung abzusehen, um den Sprung im richtigen Moment in die gewünschte Industrie zu tätigen. Langfristig erzielen Sie so den größtmöglichen Mehrwert. „Es gibt kein Pauschalrezept für das richtige Timing, jedoch sollten Sie sich immer die Zeit nehmen, um sorgfältig abzuwägen, welche Handlungen Sie auf Ihrem individuellen Karriereweg am besten voran bringen“, so Gunnar Kühne.

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